Fütterung







Wagyu Fütterung

Grundsatz: Jedes Pfund geht durch den Mund


WAGYU-Zucht-Rindern füttern

Auch Wagyurinder müssen Wiederkäuer- und bedarfsgerecht ernährt werden. Grundsätzlich ist sauberes, unverdorbenes Futter zu verabreichen. Mit Schimmel-, Brand- und Rostpilzen verunreinigtes Futter kann zu Vergiftungserscheinungen führen.

In der ganzjährigen Weidehaltung decken Wagyu-Zucht-Rinder ihren Erhaltungs- und Leistungsbedarf in der Regel aus dem natürlichen Aufwuchs. Reicht dieser in Trockenperioden oder im Winter nicht aus, erhalten die Tiere zusätzlich Futterkonserven. Dabei sollte vorrangig auf strukturiertes Grundfutter zurückgegriffen werden. Dies kann je nach Restaufwuchsmenge mittels Stroh geschehen. Bei alleiniger Strohfütterung muss eine bedarfsgerechte Eiweißergänzung (z. B. Bohnen) gewährleistet werden, da genügend Stroh als Energielieferant nur dann aufgenommen wird, wenn eine ausreichende Eiweißversorgung der Pansenmikroben sichergestellt wird.

Kraftfutter beschränkt sich in der Regel auf Ausnahmen. Diese können z. B. gegeben sein, wenn witterungsbedingt geringe Winterfuttervorräte vorhanden sind oder der Energiegehalt des Grundfutters nicht ausreichend ist.

Wagyurinder sind sehr gute Futterverwerter und neigen genetisch zur übermäßigen Verfettung / Fettleibigkeit. Was in Teilbereichen der Wagyuhaltung, z.B. der Mast von Schlachttieren gewünscht ist, hat in anderen Teilen jedoch negative Auswirkungen. So möchte man bei weiblichen Zuchttieren das Maß der Verfettung möglichst gering halten um eine lange Nutzungsdauer zu gewährleisten und die Fruchtbarkeit hochzuhalten.


WAGYU-Mast-Rindern füttern

Ziel aller Wagyuzüchter ist es, das "beste" Rindfleisch der Welt als Delikatesse zu erzeugen. Das geht mit herkömmlichen Methoden nicht. Der Mastprozess bei den Wagyu-Rindern muss von der Geburt bis zum Schlachttermin betrachtet werden.
 
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung empfehlen wir 
Wagyumästern folgendes:

Wichtig: Die Fettäderchen, die später die feine Marmorierung im Muskelfleisch bilden, sind angeboren. Wenn diese nur ungenügend vererbt wurden, bekommen Sie niemals Spitzenfleisch. Deshalb achten Sie bereits beim Rinder- / Embryonenkauf darauf. Billiger Einkauf kann für Sie am Ende der Mast teuer und enttäuschend werden.


So bekommen Sie (mit unserer Genetik ;-) ) super Fleisch:


  1. Nach der Geburt 5-7 Liter Kolostrum von der Mutterkuh oder aus dem eingefrorenen Bestand.
     
  2. Entscheiden, was aus dem Kalb werden soll -> Entweder Zuchttier oder Masttier.
     
  3. Bei männlichen Kälbern, die für die Mast vorgesehen werden: Schnellstmögliche Kastration bei Vollnarkose (komplett „alles raus“).
     
  4. Anschließend sollte die Zugabe von fettreicher Milch (oder die Verwendung eines Milchaustauschers) z.B. durch eine Ammen-Kuh (nicht Wagyu) erfolgen.
     
  5. Umstellung des Pansens mit hochwertigem Kälbermüsli.
     
  6. Abgetrennte Bereiche mit reichlich Heu für die Mastkälber bereithalten.
     
  7. Langsamer Übergang zu Heulage / Grassilage (2. oder 3. Schnitt). Heu weiter ad libitum. 
    Es ist darauf zu achten, dass die Mutterkuh, falls sie noch dabei ist, das nährstoffreiche Futter nicht aufnehmen kann (führt sonst zur Verfettung).
     
  8. Nach Absetzen der Kälber langsame Umstellung auf energiereiche Grassilage (1. Schnitt) und/oder Maissilage. Zugabe von z.B. Getreide-Kraftfutter mit langsamer Steigerung. Schwerpunkt: Wachstum fördern. Auf ausreichende Mineralienversorgung achten. Immer offene Tränken mit frischem Wasser im Stall/Paddock anbieten. Die geschätzte Tageszunahme eines derart konditionierten Wagyu´s beträgt ca. 600g/Tag.
     
  9. Circa ab dem 20. Monat beginnen sich die einzigartigen Fettäderchen zu entwickeln. Ab diesem Zeitpunkt empfehlen wir Maissilage oder Grassilage (1. Schnitt) ad libitum gut gemischt mit reichlich eiweißreichem Kraftfutter. In dieser Phase werden bei uns Tageszunahmen von bis zu 1200g erzielt. 
    Empfehlung: "Nachtisch" zu jeder Mahlzeit anbieten. Zum Beispiel nach der regulären Futteraufnahme in das Restfutter (was dem Tier noch vorliegt) süße Melasse, Apfeltreber oder ähnliches regelmäßig vorlegen.
     
  10. Bis zum 30. Monat sollte ein so gemästeter Ochse ca. 650-750 kg Lebendgewicht erreicht haben.
     
  11. Ab dem 31. Monat wird das Tier langsam wieder auf hochwertiges, Vitamin-A-reiches Heu umgestellt. Ziel ist es, später möglichst weißes Fett und schön rotes Fleisch zu erhalten. Hierfür ist ein besonderer Anteil von Vitamin A in den Futtermitteln nötig. Ein leichter Gewichtsverlust der Tiere ist hinzunehmen. Ab dem 34. Monat ist der Mastochse in der Regel schlachtreif. Schlachtgewicht bei uns ca. 850-1000kg.


Grundsatz: Jedes Pfund geht durch den Mund.


Erfahrungswert: Mit zunehmenden Alter wird die Marmorierung beim Wagyurind im besser. Deshalb nicht zu früh schlachten. Eine alte Kuh vor dem Schlachten noch etwas mästen.


Wagyurinder und Pferde gemeinsam auf einer Weide

Wer dies erfolgreich tun will, muss beim Weide- und Grünlandmanagement u.a. folgendes beachten: 

  1. Sie können Ihr Grünland abwechselnd oder gemeinsam von Wagyurindern und Pferden beweiden lassen. Beides funktioniert.
  2. Wenn Sie Pferde und Wagyurinder zeitgleich auf einer Koppel grasen lassen, sollten Sie die Jungtiere zuvor daran gewöhnen, zum Beispiel indem Sie diese zunächst auf nebeneinander liegenden Weiden halten.
  3. Gehen Sie bei gemeinsamer Haltung auf einer Weide besonders ruhig mit den Tieren um.
  4. Halten Sie keine Hengste zusammen mit Bullen.
  5. Verfüttern Sie das Heu der Pferdeweiden an die Rinder und umgekehrt.
  6. Warten Sie nach der Gülledüngung mindestens 3 Monate mit der nächsten der Beweidung.
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